Behandlungen bei Erwachsenen

AphasieDysarthrieSprechapraxieStimmstörungenSchluckstörung
(Dysphagie)
Trachealkanülen-managementLaryngektomieStottern/ PolternDemenzFasziale PareseOsteopathie & Logopädie
Dana Depenthal - Praxis für Logopädie - glücklicher alter Mann

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Aphasie

Aphasie - Was ist das?
Eine Aphasie beschreibt eine erworbene Sprachstörung, aufgrund einer Schädigung der sprachdominierenden Hirnhälfte, häufig ausgelöst durch einen Schlaganfall, ein Schädelhirntrauma oder einen Tumor. Dabei kommt es in den meisten Fällen zu lokalen Durchblutungsstörungen des Gehirns. Die Aphasie kann dazu führen, dass die Betroffenen Einschränkungen beim Verstehen, Sprechen, Lesen oder Schreiben haben können. Neben den Sprachmodalitäten können gegebenenfalls körperliche Begleitsymptome auftreten, wie z.B. Lähmungen oder Sehstörungen.

Wie sprechen Menschen mit Aphasie?
Anzeichen für eine Sprachstörung können Wortfindungsstörungen, wie zum Beispiel fehlerhafte Äußerungen (Apfel statt Banane) oder Nutzung falscher Laute (Spille statt Brille), bis hin zu einem plötzlichen Sprachverlust sein. Auch das Sprachverständnis kann eingeschränkt sein, sodass Gehörtes falsch verstanden wird.

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Wie wird sie festgestellt?
Durch bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) kann herausgefunden werden, ob und in welchem Bereich des Hirns eine Schädigung vorliegt.

Überblick der Formen
Es werden vier Standardsyndrome der Aphasie unterschieden, die sich in ihrem Erscheinungsbild und ihren Symptomen unterscheiden.

  • Globale Aphasie (schwerste Form)
  • Wernicke Aphasie
  • Broca Aphasie
  • Amnestische Aphasie (leichteste Form)

Ist sie heilbar?
Jeder Mensch ist individuell, weshalb keine eindeutigen Prognosen gestellt werden können und diese abhängig von Größe und Ort der Schädigung im Gehirn sind.
Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, je schneller eine Aphasie festgestellt und entsprechend durch ärztliches Fachpersonal interveniert und eine zeitnahe logopädische Behandlung begonnen wird, desto geringer sind die Restsymptome.

Wie sieht die Behandlung aus?

Die Sprachtherapie steht bei einer Aphasie im Vordergrund und beinhaltet viele verschiedene Therapiemethoden und Möglichkeiten den Betroffenen in seinen kommunikativen Fähigkeiten zu unterstützen. Beispielsweise werden Übungen zur Verbesserung der Wortfindung, des Sprachverständnis, des Lesens und/oder des Schreibens mithilfe unterschiedlicher Materialien durchgeführt

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Dysarthrie

Dysarthrie - Was ist das?
Eine Dysarthrie ist eine nach Schädigung des Gehirns erworbene Sprechstörung, die beispielsweise aufgrund eines Schlaganfalls, eines Schädel-Hirn-Traumas, einer Hirnblutung, eines Hirntumors, oder aufgrund einer neurologischen Erkrankung wie Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose verursacht wird.

Was sind mögliche Symptome?
Bei einer Dysarthrie sind die Sprechbewegungen eingeschränkt, weshalb Artikulation von Sprechlauten verformt oder auch unverständlich verwaschen klingen. Dies kann sich in einer Schwächung, Verlangsamung oder falschen Koordination der Sprechmuskulatur (Zunge, Lippen, Kiefer) oder der Atmungsmuskulatur äußern. Des Weiteren ist die Stimmumgebungsmuskulatur (Kehlkopf, Stimmbänder) beeinträchtigt.

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In den meisten Fällen sind verschiedene Teilbereiche der Sprechmotorik mehr oder weniger beeinträchtigt. Beispiele hierfür könnten sein:

  • Sprechatmung
  • verkürzte Ausatemdauer, pathologische Atemmuster
  • Stimmklang: heiser, behaucht, rau, gepresst
  • Aussprache undeutlich oder verwaschen
  • Sprechrhythmus: verlangsamt, abgehackt, Pausen
  • Sprechmelodie monoton
  • Begleitsymptome

Da eine reine Dysarthrie Einfluss auf das Sprechen hat, ist das Verstehen, Lesen und Schreiben im Gegensatz zur Aphasie intakt. Allerdings kann eine Dysarthrie im Zusammenhang mit einer Sprachstörung/Aphasie stehen. Diese beiden Störungsbilder werden jedoch grundlegend unterschiedlich behandelt.

Wie wird eine Dysarthrie behandelt?
Zu Therapiebeginn ist eine gründliche Diagnostik erforderlich, um festzustellen, in welchen Teilbereichen welche Störung vorliegt. Nur dann ist eine gezielte Therapie möglich.

Je nach der zugrundeliegenden Erkrankung wird an der Verbesserung oder Erhaltung der am Sprechen beteiligten Funktionen gearbeitet. Der Fokus wird in der Therapie auf Atmung, Phonation, Prosodie und/oder Artikulation gelegt.

Da oftmals eine Dysarthrie durch eine degenerative Erkrankung verursacht wird, kann nicht immer mit einer Verbesserung der Sprechfunktionen gerechnet werden. Darum kann kompensatorisch ein Umgang mit elektronischen Sprechhilfen und unterstützender Kommunikation geschaffen werden.

Dana Depenthal – Praxis für Logopädie – ein alter Mann
Dana Depenthal – Praxis für Logopädie – zwei alte Frauen reden miteinander

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Sprechapraxie

Sprechapraxie - Was ist das?
Bei einer Sprechapraxie sind die Bewegungsabläufe des Sprechens gestört. Im Säuglings- und Kleinkindalter speichert das Gehirn ab, welche Bewegungen Zunge, Lippen und Stimmbänder machen müssen, um eine bestimmte Silbe oder einen Laut zu erzeugen. Diese Bewegungen werden dann automatisiert, sodass ein gesunder Mensch im Alltag nicht überlegen muss, welche Bewegungen er zum Sprechen eines Wortes ausführen muss. Werden die Gehirnareale, in denen die Bewegungsmuster gespeichert sind, gestört (z B durch einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma), dann tritt eine Sprechapraxie auf. Der Sprecher weiß, was er sagen möchte, es werden aber nicht die korrekten Bewegungen dafür abgerufen. Dies ist nicht durch eine Lähmung oder Muskelschwäche verursacht, die Bewegung kann unabhängig vom Sprechen ausgeführt werden (d.h. der Betroffene kann z. B. die Lippen zusammenpressen, aber kein „p“ mehr im Sprechen verwenden). Häufig treten parallel auch noch andere Störungen der Sprache, wie z.B. eine Aphasie, auf.

Ab wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Die Sprechapraxie ist für den Betroffenen sehr frustrierend, da er in seiner Kommunikation stark gestört ist. Das Mitteilen von Gedanken, aber auch das Äußern von Grundbedürfnissen, gelingt langsamer und ist häufig mühsam und von vielen Fehlern geprägt.

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Die Teilnahme an Gesprächen fordert daher viel Geduld von Betroffenen, aber auch von ihrem Gegenüber. Eine logopädische Behandlung ist darum immer empfehlenswert. Die besten Erfolge werden meist im ersten Jahr nach der Schädigung erreicht.

Was sind mögliche Symptome?
Bei einer Sprechapraxie treten viele „Versprecher“ auf. Es werden falsche Laute verwendet (z. B. „Hampe” statt „Lampe“) oder die Laute klingen so stark verändert, dass sie nicht erkennbar sind. Die Betroffenen müssen häufig mehrmals ansetzen, um ein Wort herauszubringen, sodass es manchmal einem Stottern ähneln kann. Manchmal wird auch ein ähnliches Wort gesagt (z. B. „Falsche“ statt „Flasche“). Bei manchen Betroffenen können Laute mit einer ähnlichen Bewegung (z. B. b, p, m) oder auch einzelne Laute gar nicht mehr produziert werden. Insgesamt klingt das Sprechen mühsam, stockend und ohne Betonung.

Behandlung von Sprechapraxien
Zuerst stellt der Therapeut in einer ausführlichen Diagnostik fest, welche Laute und welche Bewegungsmuster betroffen sind. Diese werden dann schrittweise wieder erarbeitet. Die Reihenfolge der Laute und die Methode werden dafür individuell auf den Patienten abgestimmt. Es wird meist mit kleinen Einheiten wie Silben begonnen und nach und nach zu Wörtern und Sätzen übergegangen. Parallel lernt der Patient sich selbst Bewegungshilfen zu geben oder über Gestik und Mimik zusätzlich zu kommunizieren. In schweren Fällen kann ein Talker (eine Art Tablet mit Sprachausgabe) helfen, um dem Betroffenen eine einfachere Kommunikation zu ermöglichen.

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Stimmstörungen

Für gewöhnlich nutzen wir unsere Stimme im Alltag, ohne großartig darüber nachzudenken – sie ist einfach da. Dabei brauchen wir für jeden Ton, den wir produzieren, ein hochkomplexes Zusammenspiel aus Atmung, Stimmlippen und anderen Muskeln.

Häufig bemerken wir erst, wenn dieses Zusammenspiel gestört ist, wie essenziell eine
funktionierende Stimme im Alltag und für unser Wohlbefinden eigentlich ist. Eine Stimmstörung kann psychische Probleme und finanzielle Einbußen mit sich bringen.

Helfen kann hierbei eine professionelle Stimmtherapie.
Im Folgenden klären wir darüber auf, wie Stimme entsteht, was eine Stimmstörung ist, wie sie sich bemerkbar macht und wie sie therapiert wird. Zudem geben wir Tipps, wie eine Stimmstörung verhindert werden kann.

Was ist eine Stimmstörung?
Eine Stimmstörung kann deine Stimmlage, die Lautstärke und/oder die Stimmqualität negativ beeinflussen. Dies kann entstehen, wenn die oben genannten Abläufe funktionell gestört sind und/ oder organische Veränderungen auftreten.

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Aus diesem Grund unterscheiden wir hauptsächlich zwischen organischen und funktionellen Stimmstörungen:

Funktionelle Stimmstörungen
Bei dieser Form der Störung ist die Ursache (hauptsächlich) funktional bedingt, d.h. die Abläufe der Stimmgebung sind gestört. Diese Ursache kann in einem oder allen der drei Bereiche Power, Source, Filter liegen. Zu viel Atemdruck oder eine verspannte Kiefermuskulatur sind nur zwei von einer Vielzahl möglicher Ursachen. Auch psychische Faktoren spielen hier häufig eine Rolle. Funktionale Störungen können sekundär auch organische Veränderungen mit sich bringen: Stimmlippenknötchen, Polypen oder Ödeme können sich bilden.

Organische Stimmstörungen
Bei dieser Form der Störung ist die Ursache (hauptsächlich) organisch bedingt, d.h. organische Veränderungen auf Stimmlippenebene lösen die Störung aus. (Die Ursache der Störung sind organische Veränderungen auf Stimmlippenebene.)
Auch hier gibt es eine Vielzahl an möglichen Ursachen: Lähmung der Stimmlippen z.B. nach einem Schlaganfall oder einer Schilddrüsenoperation, Tumore (Zysten, Papilloma, Polypen oder Krebs), Entzündungen und Ödeme, z.B. verursacht durch Reflux oder Nikotinabusus, gehören zu den häufigsten Ursachen. Organische Stimmstörungen können zu kompensatorischen funktionalen Mustern führen.

Um die Ursache herauszufinden und ein umfassendes Bild der Störung zu erhalten, ist also zwingend eine Spiegelung der Stimmlippen durch die HNO-Medizin oder die Phoniatrie notwendig.
Aber kein Grund zur Sorge: Diese Untersuchung ist völlig schmerzfrei und geht sehr schnell.

Was sind mögliche Symptome?
Typische Symptome können sein:

  • Heiserkeit
  • Räusperzwang
  • Kloßgefühl im Hals
  • Kratzender, krächzender oder rauer Stimmklang
  • Stimmermüdung
  • Schwacher, behauchter Stimmklang
  • Veränderungen der Stimmlage
  • Schluckbeschwerden
  • Schmerzen beim Anfassen des Halses

Die Symptome können einzeln, aber auch gesammelt auftreten. Jede Stimmstörung ist so individuell wie die Stimme selbst.

Inhalte und Ziele der Therapie
Je nach Diagnose kann die Stimmtherapie als alleinige oder ergänzende Therapieform gewählt werden.

In der Stimmtherapie wird die individuelle Stimmproduktion analysiert, erklärt und es werden Übungen ausgewählt, um die Stimme zurück in eine ausbalancierte Funktion zu führen. Ziel ist also im besten Fall die vollständige stimmliche Rehabilitation.

Dana Depenthal - Praxis für Logopädie - Halsschmerzen
Dana Depenthal - Praxis für Logopädie - Halsschmerzen

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Schluckstörung
(Dysphagie)

Schlucktherapie - Was ist das?
Unter dem Begriff Schluckstörung wird eine Beeinträchtigung der Nahrungszufuhr verstanden. Sie tritt häufig im Zusammenhang mit der Bestrahlung und der chirurgischen Entfernung eines Tumors auf. Auch im Zuge neurologischer Erkrankungen können sich Schluckstörungen entwickeln. Dabei kann das Kauen, das Herstellen eines Nahrungsbreis oder der Transport des Nahrungsbreis erschwert oder in einigen Fällen sogar unmöglich sein.

Ab wann ist eine Schlucktherapie sinnvoll?
Jede diagnostizierte Schluckstörung bedarf einer Therapie, da die gesundheitlichen Folgen in der Regel erheblich sein können. Insbesondere bei Verdacht auf Aspiration, dem Eintreten von Nahrung in die unteren Atemwege, sollte eine Schlucktherapie möglichst zügig eingeleitet werden. Die Therapie wird normalerweise in stationären Einrichtungen begonnen. Eine ambulante Fortsetzung der Therapie ist häufig empfehlenswert, um den vollständigen oralen Kostaufbau zu begleiten und zu stabilisieren.

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Was sind mögliche Symptome?
Verschlucken von Nahrung

  • Verschlucken von Flüssigkeit (einschließlich Speichel)
  • Hustenreiz beim / nach dem Essen
  • Verbleiben von Nahrungsresten im Mundraum
  • Abgleiten von Nahrungsresten in die Atemwege
  • brodelnde Atemgeräusche
  • belegter Stimmklang

Behandlung von Schluckstörungen
In der Therapie steht die Rehabilitation von Schluckpatienten im Vordergrund. Auf eine eingehende Diagnostik „folgt eine Zusammenstellung mit Übungsanleitungen, Haltungsänderungen, Schluckmanövern, diätetischen Maßnahmen und weiteren Tipps.“ (Quelle: Hotzenköcherle). Ziel der Schlucktherapie ist eine rasche Entwöhnung von der Sondenernährung und der Aufbau oraler Kost ohne Gefährdung der Atemwege.

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Trachealkanülenmanagement

Trachealkanülenmanagement - Was ist das?
Um die Atmung sicherzustellen und zum Schutz der Lunge und Luftröhre ist es bei manchen Erkrankungen notwendig, eine Trachealkanüle einzusetzen.

Eine Trachealkanüle ist ein kleines, gebogenes Röhrchen, welches in die Luftröhre eingesetzt wird. Hierzu wird im operativen Rahmen ein Zugang zur Luftröhre gelegt. Es gibt verschiedene Kanülenarten, beispielsweise aus verschiedenen Materialien und mit verschiedenen Schutzvorrichtungen.

Unter Trachealkanülenmanagement versteht man den pflegerischen und therapeutischen Umgang mit den Trachealkanülen.

Was sind Gründe für eine Trachealkanüle?
Eine Trachealkanüle wird beispielsweise benötigt, wenn man nicht mehr selbständig atmen kann oder über längere Zeit beatmet werden musste. Gründe können hier beispielsweise Unfälle und Tumorerkrankungen sein.

Dazu können beispielsweise Krankheiten wie Schlaganfälle und Hirnblutungen zu schweren Schluckstörungen führen. Hier kann eine Kanüle gelegt werden, um die unteren Atemwege vor dem Eindringen von Nahrung, Getränken, Medikamenten oder Speichel zu schützen und somit einer Lungenentzündung vorzubeugen.

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Warum hilft Logopädie bei einer Trachealkanüle?
Bei einer Trachealkanüle ist eine logopädische Behandlung immer sinnvoll. Der behandelnde Arzt kann eine Heilmittelverordnung für die Logopädie ausstellen.

Menschen mit einer Trachealkanüle können nicht auf die natürlichen Schutzreflexe wie Husten und Räuspern zurückgreifen, um ein „Verschlucken“ von Fremdmaterial zu verhindern. Dazu kommt es durch die Kanüle vermehrt zu Verschleimung. Diese Faktoren können zu einer Lungenentzündung führen. Mit einer Trachealkanüle ist auch das Sprechen eingeschränkt oder teils gar nicht möglich.

Hier sind Ziele der logopädischen Therapie bei Trachealkanülen die Verbesserung der Nahrungsaufnahme und des Sprechens sowie das Freihalten und Reinigen der Atemwege. Auch um den eigenen Umgang mit einer neuen Trachealkanüle zu fördern, ist eine logopädische Behandlung sinnvoll. Dazu stellt häufig das Begleiten des Patienten während des Entfernens der Kanüle ein wichtiges Ziel dar.
Probleme, die bei Trachealkanülen entstehen können:

  • Erschwerte oder keine mögliche Kommunikation
  • Schluckbeschwerden
  • Einschränkung des Geruchs- und Geschmackssinnes
  • Vermehrtes Austreten von Sekret und Speichel
  • Verhinderte Schutzreflexe – erhöhtes Risiko, sich zu verschlucken
  • Erhöhtes Lungenentzündungsrisiko
  • Abnahme von Sensibilität und Austrocknung in den oberen Atemwegen

Logopädische Behandlung bei Trachealkanülen
In der Therapie finden sowohl die Pflege der Kanüle und der oberen Atemwege als auch die Behandlung der Sprech- und Schluckprobleme statt. Bestandteile sind hier das Absaugen von Verschleimungen, der Kanülenwechsel, das Blocken und Entblocken der Kanüle, die Mundpflege sowie Übungen fürs Schlucken und Sprechen. Dazu nimmt auch die Beratung einen Teil in der Therapie ein. Je nach Symptomen wird die logopädische Therapie angepasst, so kann beispielsweise auch an einer sicheren Nahrungsaufnahme oder der oralen Sensibilität gearbeitet werden.

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Laryngektomie

Laryngektomie - Was ist das?
Bei einer Laryngektomie (kurz LAREK) entfällt die Funktion des Kehlkopfes und die der Nase. Die Funktion der Nase dient zum einen als Atemweg und zum anderen dem Anwärmen, Anfeuchten, Filter, Reinigen, Riechen, Schmecken, sowie dem Schutz. Die Funktion des Kehlkopfes dient als Luftweg/Atemweg, als Schutz vor einer Aspiration (dem Eindringen von flüssigen oder festen Stoffen in den Atemweg während der Einatmung), als Trennung von Atem- und Speiseweg, aber auch als Stützfunktion und Stimmfunktion.

Was sind die Ursachen einer Laryngektomie?
Die Ursachen für eine Laryngektomie sind in den meisten Fällen ein fortgeschrittenes Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs) oder ein Hypopharynxkarzinom (Schlundrachenkrebs). Eine Laryngektomie wird durchgeführt, wenn der Tumor für eine Strahlen- oder Chemotherapie bereits zu groß ist oder auf Nachbarorgane übergegriffen hat.

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Was sind die Folgen?
Der Patient erhält zunächst eine Tracheotomie. Eine Tracheotomie ist ein operativer Eingriff, der am Hals durchgeführt wird, um das Tracheostoma anzulegen. Im weiteren Verlauf werden die Folgen im Detail erklärt:

  • Stimmverlust und Sprechbeeinträchtigung (Folge davon: zunächst ist keine Stimmgebung möglich-sprachlos)
  • Einatmung erfolgt über Tracheostoma, da die Nasenfunktion entfällt (Folgen davon: Die Luft kommt kälter in den Bronchien und Lungen an, die Nasenschleimhaut droht auszutrocknen, Geruchssinn und Schmecken sind eingeschränkt)
  • Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme (Folge davon: vorerst Nasensonde, nach 14 Tagen und bei gutem Verlauf wieder Normalkost oder bei schlechtem Verlauf kann es zum Anlegen einer Magensonde führen)
  • Radiologisch bedingte Veränderungen (durch Bestrahlung)
  • Schädigung durch Chemotherapie

Wie kommuniziert ein Betroffener?
Es gibt zwei Methoden, wie der Patient unmittelbar nach einer OP kommuniziert:
Zum einen ist das die Pseudoflüsterstimme
(1) und zum anderen eine nonverbale Kommunikation (2).
Die Pseudoflüsterstimme erfolgt ohne Lungenluft und auch ohne Stimme (Flüstern). Diese ist sehr leise, kann nur bei einer deutlichen Artikulation verstanden werden und der Gesprächspartner muss dem Gespräch aufmerksam zuhören.
Eine nonverbale Kommunikation meint mit Mimik und Gestik zu arbeiten oder gegebenenfalls über eine Schreibtafel oder einem Papier mit Stift zu kommunizieren.

Wie sieht die Behandlung aus?
Der Patient begibt sich unmittelbar nach einer Operation in eine Rehabilitationsklinik, in der umgehend logopädische, ergotherapeutische, physiotherapeutische und psychische Behandlungen erfolgen. Nach Abschluss einer Reha erfolgt eine Weiterbehandlung. Dazu empfehlen wir, sich zusätzlich einer Selbsthilfegruppe für Kehlkopflose anzuschließen. Dabei berichten Betroffene über ihre Krankheit und die Patienten fühlen sich verstanden. Zudem kann man sich Ratschläge und Tipps geben lassen.

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Stottern/ Poltern

Stottern und Poltern sind Sprachstörungen, die zwar unterschiedlich sind, aber beide eine signifikante Auswirkung auf die Kommunikationsfähigkeit haben können. Sie zählen zu den sogenannten „Redeflussstörungen“, da sie den Sprachfluss des Betroffenen unterbrechen oder verändern.

Stottern verstehen: Symptome und Ursachen:
Stottern ist eine komplexe Sprachstörung, die durch verschiedene Symptome gekennzeichnet ist. Der Betroffene weiß genau, was er sagen will, aber es treten Unterbrechungen des Sprachflusses, wie Wiederholungen von Lauten und Silben, Dehnungen von Lauten und Blockierungen beim Sprechen auf. Daneben gibt es auch Symptome über die Sprache hinaus. Dazu gehören physische Begleiterscheinungen wie Blinzeln, Zucken der Lippen oder des Unterkiefers und sichtbare Anstrengung beim Sprechen. Emotionale Reaktionen wie Angst vor dem Sprechen und Vermeidungsverhalten sind ebenfalls häufig.

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Die genetische Komponente des Stotterns ist signifikant. Forschungen zeigen, dass Stottern in einigen Familien gehäuft vorkommt. Obwohl der genaue Mechanismus noch nicht vollständig verstanden ist, legen Studien nahe, dass die motorische Verarbeitung im Frontallappen des Gehirns in Verbindung mit Stottern stehen könnten. Diese genetischen Faktoren interagieren oft mit Umweltfaktoren, was die Vielfalt der Stottererfahrungen erklärt.

Poltern-Sprachstörung - Identifikation und Management:
Poltern äußert sich in einer Reihe von Symptomen, die oft mit einer schnellen oder unregelmäßigen Sprechweise verbunden sind. Personen, die poltern, neigen dazu, Wörter oder Teile von Wörtern zu verschlucken, haben Schwierigkeiten mit der Sprachplanung und -organisation, und machen häufige Sprechpausen, auch an Stellen, wo sie als unpassend empfunden werden. Im Gegensatz zum Stottern ist Poltern weniger bekannt und wird oft mit anderen Sprachstörungen verwechselt.

Die genetische Komponente des Polterns ist weniger gut erforscht als die des Stotterns, aber es gibt Hinweise darauf, dass auch hier genetische Faktoren eine Rolle spielen könnten. Wie beim Stottern scheint es eine familiäre Häufung des Polterns zu geben, was auf eine mögliche genetische Prädisposition hindeutet. Die Forschung in diesem Bereich ist jedoch noch im Gange und weitere Studien sind erforderlich, um ein vollständigeres Bild zu erhalten, welche Faktoren das Poltern beeinflussen.

Die wichtigsten Merkmale nochmal in Kürze:

  • Stottern
  • Strukturierung der Äußerungen nicht betroffen
  • Hohes Störungsbewusstsein
  • Normales, bzw. durch die Symptomatik verlangsamtes Sprechtempo
  • Dehnungen, Wiederholungen und Blockierungen treten auf
  • Strukturierung der Äußerungen betroffen
  • Kein Störungsbewusstsein
  • Erhöhtes Sprechtempo
  • Keine Sekundärsymptomatik
  • Laut-, Silben- und Wortauslassungen kommt seltener vor
Dana Depenthal – Praxis für Logopädie – ein junger Mann, der laut schreit oder spricht, mit Buchstaben, die aus seinem Mund fliegen und die Kraft und Wirkung symbolisieren der Kommunikation oder der Worte.
Dana Depenthal - Praxis für Logopädie - glücklicher alter Mann

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Demenz

Sprachstörung bei Demenz - Was ist das?
Unter Demenz werden verschiedene Formen von neurologischen Erkrankungen zusammengefasst, die mit einem Abbau der kognitiven Fähigkeiten einhergehen. Im Verlauf einer Demenz treten häufig Beeinträchtigungen im Sprachverständnis und im Sprechen sowie im Lesen und Schreiben auf. Oft ist es einer der ersten Symptome, dass den Betroffenen beim Erzählen einzelne Wörter nicht mehr einfallen. Solche Einschränkungen der Sprache bezeichnet man als Aphasie. Aphasien treten bei verschiedenen Demenzformen auf, wie beispielsweise bei der Alzheimer- oder der frontotemporalen Demenz.

Dazu können im späten Verlauf der Erkrankung auch noch Schluckstörungenauftreten.

Ab wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Die logopädische Behandlung sollte so früh wie möglich begonnen werden, sobald die ersten Symptome auftreten. So kann die Kommunikationsfähigkeit so lange wie möglich aufrechterhalten werden. Mit Fortschreiten der Erkrankung werden die Ziele der Therapie immer wieder angepasst, sodass eine langfristige Begleitung der Erkrankten und ihrer Angehörigen erfolgt.

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Was sind mögliche Symptome?
Die Symptome und ihre Stärke verändern sich im Verlauf der Erkrankung stetig. Typischerweise treten dabei auf:

  • Wortfindungsstörung
  • Probleme im Sprachverstehen, Gesprächen kann nicht mehr ausreichend gefolgtwerden
  • Häufige Wiederholungen sowie inhaltsleere Sätze
  • Viele Floskeln
  • Verlust des „roten Fadens“
  • ungrammatische Formulierungen
  • weniger Sprechfreude
  • erschwerte Nahrungsaufnahme, Appetitlosigkeit

Behandlung von Sprachstörungen
Ziel der logopädischen Behandlung bei Demenz ist es, Betroffenen so lang wie möglich die Teilhabe am kommunikativen Alltag zu gewährleisten. Hierzu finden beispielsweise Übungen zur Wortfindung, Hör- und Leseübungen und, wenn benötigt, die Erarbeitung von alternativer Kommunikation statt. Dazu soll ebenfalls eine sichere Nahrungsaufnahme gewährleistet werden.

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Fasziale Parese

Fasziale Parese - was ist das?
Eine fasziale Parese (auch Gesichtslähmung) ist eine Lähmung der Gesichtsmuskulatur, die durch eine Schädigung des Gesichtsnervs (Nervus facialis) entsteht.

Typische Anzeichen:

  • eine Gesichtshälfte wirkt schlaff oder hängt herab,
  • der Mundwinkel ist herabgezogen,
  • das Auge kann oft nicht richtig geschlossen werden,die Mimik isteingeschränkt,
  • manchmal verändert sich der Geschmackssinn oder das Hören.

Mögliche Ursache
Entzündung oder Schwellung des Gesichtsnervs (z. B. bei einer Bell’s-Parese),
nach Infektionen, Unfällen, Operationen oder Schlaganfällen.

Behandlung von einer faszialen Parese

ist die Wiederherstellung von Mimik, Muskelkraft und Symmetrie im Gesicht, Verbesserung der Bewegungskoordination und Gefühlswahrnehmung.

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Was sind mögliche Symptome?
Die Symptome und ihre Stärke verändern sich im Verlauf der Erkrankung stetig. Typischerweise treten dabei auf:

  • Wortfindungsstörung
  • Probleme im Sprachverstehen, Gesprächen kann nicht mehr ausreichend gefolgtwerden
  • Häufige Wiederholungen sowie inhaltsleere Sätze
  • Viele Floskeln
  • Verlust des „roten Fadens“
  • ungrammatische Formulierungen
  • weniger Sprechfreude
  • erschwerte Nahrungsaufnahme, Appetitlosigkeit

Behandlung von Sprachstörungen
Ziel der logopädischen Behandlung bei Demenz ist es, Betroffenen so lang wie möglich die Teilhabe am kommunikativen Alltag zu gewährleisten. Hierzu finden beispielsweise Übungen zur Wortfindung, Hör- und Leseübungen und, wenn benötigt, die Erarbeitung von alternativer Kommunikation statt. Dazu soll ebenfalls eine sichere Nahrungsaufnahme gewährleistet werden.

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Osteopathie & Logopädie

Ganzheitliche Behandlung von Stimme und Schlucken – wenn Logopädie und Osteopathie sich ergänzen

Stimm- und Schluckfunktion sind fein aufeinander abgestimmte Systeme, die nicht nur von Muskeln und Nerven, sondern auch von Haltung, Atmung und emotionalem Gleichgewicht beeinflusst werden. Eine Störung in einem dieser Bereiche kann weitreichende Auswirkungen haben – auf die Stimme, die Atmung, den Schluckakt und das allgemeine Wohlbefinden.

In meiner Arbeit verbinde ich logopädisches Fachwissen mit osteopathischen Prinzipien, um die Ursachen von Stimm- und Schluckstörungen ganzheitlich zu erfassen und nachhaltig zu behandeln.

Die logopädische Therapie legt den Fokus auf die funktionelle Ebene: Sie trainiert gezielt die Muskulatur, optimiert Atmung, Stimmklang und Artikulation und unterstützt die bewusste Steuerung der Schlucken- und Sprechmuskulatur. Dabei steht die Wahrnehmung des eigenen Körpers ebenso im Mittelpunkt, wie die Wiederherstellung ökonomischer Bewegungsabläufe.

Die osteopathische Behandlung ergänzt diesen Ansatz, indem sie Spannungen und Blockaden im Körper aufspürt, die die Stimme oder den Schluckakt unbewusst beeinflussen. Über sanfte manuelle Techniken wird das Gewebe gelöst, die Beweglichkeit der Strukturen im Kopf-, Hals- und Brustbereich verbessert und das vegetative Nervensystem reguliert. So kann sich die Stimme wieder freier entfalten, und der Schluckvorgang wird harmonischer und leichter.

Diese Kombination aus Logopädie und Osteopathie schafft Raum für eine tiefgreifende Regeneration – körperlich, funktionell und emotional. Sie eignet sich besonders für Menschen mit funktionellen oder organischen Stimmstörungen, nach Operationen im Halsbereich, bei muskulären Dysbalancen oder bei chronischer Stimmbelastung. Auch bei Schluckbeschwerden nach neurologischen Ereignissen oder im Rahmen von Spannungsmustern im Kiefer-, Nacken- und Brustbereich zeigt sich die Verbindung beider Ansätze als äußerst wirkungsvoll.

Die Stimme ist Ausdruck unseres inneren Gleichgewichts. Wenn Körper, Atem und Klang wieder in Einklang kommen, entsteht nicht nur eine gesunde Stimme, sondern auch ein neues Gefühl von Leichtigkeit und Präsenz.