Leistungen für Kinder

Sprachentwicklungs-störung SESLate TalkerVerbale Entwicklungsdyspraxie VEDAuditive Wahrnehmungsstörung Myofunktionlle StörungAussprachestörungStimmstörung bei KindernSelektiver MutismusDysgrammatismus Stottern/PolternHörstörungenArtikulationsstörungen
(Dyslalien)
Hörbedingte SprachstörungenSprachstörungen bei MehrsprachigkeitSprach- und Sprechstörungen bei neurologischen oder genetischen Ursachen

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Sprachentwicklungsstörung (SES)

Sprachentwicklungsstörung - Was ist das?
Sprache setzt sich aus fünf Teilbereichen zusammen:
Der Aussprache
Dem Wortschatz
Der Grammatik
Dem Satzbau
Der Kommunikation
Sind mindestens zwei dieser Bereiche nicht altersentsprechend entwickelt, spricht man von einer Sprachentwicklungsstörung (bei Kindern unter 3 von einer Sprachentwicklungsverzögerung).

Ab wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Jedes Kind entwickelt sich im eigenen Tempo. Und trotzdem gibt es Werte, die uns bei der Einordnung und Orientierung helfen. So sprechen zum Beispiel die meisten Kinder im Alter von 2 Jahren 50 Wörter und sollten mit 3 Jahren von Fremden verstanden werden. Ebenfalls mit 3 Jahren sollte das Verb korrekt konjugiert an der zweiten Stelle im Satz stehen und die wichtigsten grammatischen Regeln erworben sein (auch wenn sie noch nicht immer korrekt angewendet werden). Bei Unsicherheit sollten pädagogische Fachkräfte Auskunft über den Stand der sprachlichen Entwicklung geben können.

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Was sind mögliche Symptome?
Die Symptome einer SES sind sehr vielfältig. Von Auffälligkeiten in der Artikulation (z.B. nicht altersgerechte Ersetzung von k durch t), über einen reduzierten Wortschatz, Schwierigkeiten im Satzbau bis hin zu einer auffälligen Grammatik (z. B. falscher Markierung der Plural- sowie verschiedener Zeitformen oder Unsicherheit beim Einsatz von Artikeln).

Behandlung einer Sprachentwicklungsstörung
Bei einer Diagnostik werden die Bereiche festgestellt, in denen das Kind sprachlich nicht altersentsprechend entwickelt ist. Wie die Behandlung genau aussieht, ist von Kind zu Kind, aber auch von Therapeut:in zu Therapeut:in unterschiedlich. Ob mit Bildkarten gearbeitet, ein Regelspiel gespielt, mit Bausteinen gebaut oder am Tablet geübt wird, was die Therapien eint, ist die kindgerechte und altersentsprechende Ausrichtung. Kinder lernen am besten, wenn sie intrinsisch (also aus sich selbst heraus) motiviert sind, ein gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus hergestellt werden kann und sie dabei auch noch Spaß haben.

Prophylaxe

Neben soziokulturellen Faktoren können auch medizinische, genetische und psychische sowie Umweltfaktoren ursächlich für die Ausprägung einer SES sein. Trotzdem ist das erwachsene Kommunikations- und Interaktionsverhalten von großer Bedeutung, wenn es um die Entwicklung der kindlichen Sprache geht. Erwachsene sollten dem kindlichen Interesse feinfühlig folgen. Nur wenn das Kind aufmerksam mit etwas beschäftigt ist oder sich ernsthaft für etwas interessiert, werden die Worte der Erwachsenen aufgenommen und verarbeitet.

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Late Talker

Late Talker - Was ist das?
Late Talker, also „Spätsprecher“ sind Kinder, die rund um den 2. Geburtstag deutlich weniger als 50 Wörter sprechen und keine Zweiwortsätze bilden, während der allgemeine Entwicklungsstand ansonsten unauffällig ist. Ausgeschlossen werden sollten Hörstörungen, tiefgreifende Entwicklungsstörungen oder eine allgemeine Intelligenzminderung. Etwa ein Fünftel aller Kinder sind Late Talker, und etwa ein Drittel (sogenannte Late Bloomer, also „Spätblüher“) dieser Kinder holt den sprachlichen Entwicklungsrückstand bis zum 3. Geburtstag auf. Bei den übrigen Kindern bleibt die Sprachentwicklungsverzögerung bestehen und es drohen eine Sprachentwicklungsstörung und weitere Probleme beim Sprach- und späteren Schriftspracherwerb. Bei der U7, die im Alter von etwa zwei Jahren stattfindet, liegt der Fokus der Untersuchung durch den Kinderarzt / die Kinderärztin neben den allgemeinen Untersuchungen der Körperfunktionen auf der Überprüfung der geistigen Entwicklung und vor allem der Sprache:

  • Kann das Kind Zweiwortsätze bilden?
  • Kann es bekannte Gegenstände benennen?
  • Versteht es einfache Aufforderungen?
  • Immer mehr Kinder haben eine Sprachstörung. Seit 2010 ist die Anzahl Kinder und Jugendlicher mit einer Sprachstörung um 52% gestiegen. Insgesamt sind ~6% aller 5- bis 18-Jährigen betroffen (Quelle: Studie der Kaufmännischen Krankenkasse von Januar 2022).
Dana Depenthal - Praxis für Logopädie - Sprachtherapie für Kinder
Dana Depenthal - Praxis für Logopädie - Sprachtherapie für Kinder

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Verbale Entwicklungsdyspraxie VED

Was ist eine verbale Entwicklungsdyspraxie VED?
Die „verbale Entwicklungsdyspraxie“ (VED) ist eine Störung der Sprechbewegungsplanung bei Kindern.

Eine Dyspraxie ist eine Störung der Bewegungsplanung, -koordination und -programmierung. Das bedeutet, dass Bewegungen nicht zielgerichtet geplant und ausgeführt werden können.

Ganz einfach ausgedrückt könnte man sagen: Kinder mit einer VED wissen genau, was sie sagen wollen, aber ihr Gehirn kann den Muskeln im Mund nicht sagen, wie sie sich bewegen müssen, sodass das richtige Wort herauskommt.

Bei einer VED sind die Artikulationsorgane (Lippen, Zunge, Kiefer) intakt, es liegen also keine Lähmungen oder andere motorische Einschränkungen vor. Auch das Sprachverständnis ist bei einer VED nicht betroffen. Trotzdem tritt diese Störung oft zusammen mit anderen Beeinträchtigungen auf, wie z. B. Schwierigkeiten in Grob- und Feinmotorik, Probleme mit der Grammatik oder Probleme beim Lesen lernen.

Symptome einer VED
- Eingeschränktes Lautrepertoire
- Das Kind kann einige Laute gar nicht sprechen

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Aussprachefehler
Diese sind meistens inkonstant (ein Wort kann an einem Tag richtig ausgesprochen werden, am nächsten Tag falsch) und inkonsequent (ein Wort wird immer wieder anders falsch ausgesprochen, zum Beispiel: Tiger=Tider/Giter/Titer).

Schwer verständliche Sprache
Meist sind einzelne, kurze Wörter besser zu verstehen als lange Sätze. Der Schweregrad der VED kann sehr unterschiedlich sein.

Artikulatorische Suchbewegungen
Wenn das Kind Schwierigkeiten hat, ein Wort auszusprechen, sieht man manchmal, wie es versucht, die Zunge oder Lippen in die richtige Position zu bringen.

Hohes Störungsbewusstsein

Kinder mit VED bemerken meist die Fehler, die sie beim Sprechen machen. Das belastet sie und sie sind frustriert, wenn sie von anderen Leuten nicht verstanden werden.

Ursache einer VED
Eine konkrete Ursache für die verbale Entwicklungsdyspraxie ist noch nicht bekannt. Es werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert. Es könnte eine genetische Komponente vorliegen, weil oft mehrere Fälle von VED in einer Familie auftreten. Eine VED kann auch ohne eine erkennbare Ursache auftreten und ohne zusätzliche Auffälligkeiten beim Sprechen oder bei der Motorik vorliegen.

Wie sieht eine Behandlung aus?
Diagnostik
Zu Beginn der logopädischen Therapie wird eine Diagnostik gemacht. Es werden verschiedene Tests gemacht, die das Sprachverständnis und die Sprachproduktion beurteilen können. Manchmal wird der Verdacht einer VED erst im Verlauf einer Therapie gestellt, da die Störung einigen anderen Störungen ähnelt.

Sobald die richtige Diagnose bei dem Kind gestellt ist, kann die Therapeutin oder der Therapeut mit einer gezielten Therapie der VED beginnen.

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Auditive Wahrnehmungsstörung

Was ist eine AVWS bei Kindern?
Eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) bei Kindern ist eine spezifische Form der Hörstörung, bei der das Gehirn Schwierigkeiten hat, gehörte Sprache richtig zu verarbeiten. Diese Störung ist nicht auf eine klassische Schwerhörigkeit zurückzuführen, sondern betrifft die Art und Weise, wie das Gehörte verarbeitet wird. Bei Kindern mit AVWS können verschiedene Aspekte des Hörens beeinträchtigt sein, wie zum Beispiel die Lokalisation von Geräuschen (Woher kommt das Geräusch?), die Erkennung von Mustern in der Sprache (wie Sätze oder Silben), die Unterscheidung ähnlicher Laute und Wörter (z. B. „b“ und „d“), das Merken von Gehörtem (Wörter oder Sätze) und das Verstehen von Sprache in lauter Umgebung oder bei mehreren Sprechern gleichzeitig. Wenn mindestens zwei dieser Bereiche betroffen sind und die Schwierigkeiten nicht durch Aufmerksamkeitsstörungen oder eine allgemeine Entwicklungsstörung verursacht werden, spricht man von einer AVWS. Jungen sind fast doppelt so häufig betroffen wie Mädchen.

Diese Störung kann den Alltag und die schulischen Leistungen eines Kindes erheblich beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf eine AVWS frühzeitig eine Diagnose und entsprechende Förderung zu erhalten.

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Ab wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Eine Behandlung einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) bei Kindern ist sinnvoll, sobald Anzeichen dafür auftreten, dass Schwierigkeiten mit der Hörverarbeitung bestehen. Eine AVWS kann verschiedene Bereiche der Hörverarbeitung in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigen, sodass jedes betroffene Kind ein individuelles Störungsbild zeigt. Kinder mit AVWS können bereits früh Probleme beim Spracherwerb haben und möglicherweise schon im Kindergartenalter logopädische Unterstützung benötigen. Häufiger werden die Schwierigkeiten jedoch erst mit dem Schuleintritt deutlich, wenn die Kinder Schwierigkeiten haben, dem Unterricht zu folgen oder Probleme beim Lesen- und Schreibenlernen aufweisen.

Bei einem Verdacht auf AVWS ist es wichtig, einen Facharzt für Hörstörungen bei Kindern (Pädaudiologe) aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können erheblich dazu beitragen, die schulischen Leistungen und die allgemeine Sprachentwicklung des Kindes zu verbessern.

Was sind mögliche Symptome?
Kinder mit einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) können in verschiedenen Bereichen Schwierigkeiten zeigen. Ein häufiges Symptom ist, dass sie in einer unruhigen Umgebung, wie bei einer Familienfeier oder im Training, Probleme haben, Gesprächen zu folgen. Dies kann sich schon im Kindergartenalter bemerkbar machen, wenn das Kind Aufforderungen des Erziehers nicht bemerkt oder häufig nachfragt.

Durch AVWS bei Kindern kann der Spracherwerb ebenfalls erschwert sein. Sie haben möglicherweise Schwierigkeiten, ähnlich klingende Laute zu unterscheiden, und benötigen länger, um neue Wörter zu lernen. Oft müssen Wörter viele Male wiederholt werden, bevor sie sicher abgespeichert sind.
Im Schulalter zeigen sich die Symptome oft in Form von Schwierigkeiten beim Bearbeiten von Wörtern, wie dem Trennen von Silben, dem Bilden von Reimen, dem Hören von Anfangs- oder Endlauten, dem Zerlegen eines Wortes in Teile oder dem Zusammensetzen einzelner Laute zu einem Wort. Diese Probleme können zu weiteren Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben führen. Es ist auch möglich, dass AVWS zusammen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche auftritt.

Was sind Ursachen einer AVWS bei Kindern?
Die Ursachen von Auditiven Wahrnehmungsstörungen sind noch nicht sicher belegt. Es wird vermutet, dass genetische Einflüsse, verzögerte Hirnreifeprozesse und Umwelteinflüsse eine Rolle spielen. Eltern können ihren Kindern helfen, indem sie versuchen, früh die Freude am Spielen mit der Sprache zu wecken. Durch gemeinsames Singen von Liedern, Abzählverse, Reimspiele, Rätsel- und Merkspiele können Kinder gefördert und eventuelle Schwierigkeiten früh erkannt werden.

Wie sieht eine Behandlung für auditive Wahrnehmungsstörung aus?
Bei Kindern mit einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) ist eine frühzeitige Unterstützung entscheidend, um ihre Sprachentwicklung zu fördern. Vor dem Schuleintritt wird spielerisch daran gearbeitet, dass Kinder die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Sprache erkennen. Dies unterstützt den Spracherwerb und legt wichtige Grundlagen für den späteren schulischen Erfolg. Die Therapie für Kinder mit AVWS kann verschiedene Bereiche umfassen, wie den Aufbau des Wortschatzes, das Erlernen von Reimen und erste Übungen zur Wortanalyse, wie das Erkennen von Silben und die Länge von Wörtern. Auch musikalische Elemente können in die Therapie integriert werden, um das Sprachverständnis zu fördern.

Für ältere Kinder, die bereits in die Schule gehen, konzentriert sich die AVWS-Therapie auf die sogenannten Vorläuferfähigkeiten der Schriftsprache. Hierbei wird intensiv geübt, Wörter in ihre Silben und Laute zu zerlegen, Laute in Wörtern anzuordnen, auszutauschen und zu ersetzen. Zudem wird das Erkennen und Unterscheiden ähnlicher Laute sowie das Zusammensetzen von Lauten zu Wörtern trainiert. Ein weiterer wichtiger Aspekt der AVWS-Therapie ist das Training der auditiven Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit. Kinder lernen, relevante Informationen aus einer Vielzahl von Wörtern herauszufiltern und sich wichtige Details aus Geschichten zu merken.

Wenn ein Kind Schwierigkeiten hat, in lauter Umgebung zu hören, kann der Einsatz spezieller Hörhilfen, wie einer FM-Anlage, sinnvoll sein, um die Stimme des Lehrers zu verstärken und das Verstehen zu erleichtern. Auch für Jugendliche und Erwachsene mit AVWS gibt es in Selbsthilfegruppen und Vereinen Angebote zur Unterstützung in Ausbildung und Beruf.

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Myofunktionlle Störung

Myofunktionelle Störung - Was ist das?
Eine myofunktionelle Störung ist eine Störung des Gleichgewichts der Sprechmuskulatur im Gesicht. Sie ist gekennzeichnet durch eine verringerte Wahrnehmung und Koordinationsfähigkeit der Lippen-, Zungen-, Wangen- und Kiefermuskulatur. Betroffene Kinder und Erwachsene haben häufig Probleme beim Schlucken und Sprechen.
Ein weiterer Hinweis auf eine myofunktionelle Störung ist eine veränderte Muskelspannung im und um den Mund herum. Diese kann entweder erhöht oder herabgesetzt sein. Zum Beispiel kann eine erhöhte Muskelspannung im Kieferbereich dazu führen, dass die Zähne sehr stark aufeinander gedrückt werden. Eine verringerte Muskelspannung hingegen macht sich oft durch einen unvollständigen Mundschluss bemerkbar, wodurch der untere Gesichtsbereich schlaff und ungespannt wirkt.

Ab wann ist eine Behandlung sinnvoll?
In vielen Fällen stellt der Zahnarzt oder Kieferorthopäde eine veränderte Zahnstellung fest, welche durch einen Zungenvorstoß gegen die Zähne ausgelöst worden ist. Der permanente Zungendruck gegen die Zähne führt langfristig zu Zahnfehlstellungen und kann häufig nur durch eine logopädische Therapie behoben werden.

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Wenn eine stark verminderte Lippenspannung eine Mundatmung auslöst, kann die Atemluft nicht mehr von der Nase befeuchtet und gereinigt werden. Häufige Infekte sind meistens die Folge. Auch hier ist eine Therapie angezeigt.

Was sind mögliche Symptome?

  • Mundatmung
  • Zungendruck gegen die Zähne
  • vermehrter Speichelfluss
  • Zähne knirschen
  • Zahnfehlstellungen
  • Fehlbildungen von Lauten
  • falsches Schluckmuster

Wie wird eine myofunktionelle Störung behandelt?
Nach gründlicher Diagnosestellung ist das erste Therapieziel eine verbesserte orale Wahrnehmung.

Die Patient:in kann z.B. spielerisch entdecken, wie sich ein sternenförmiges von einem runden Möhrenstück im Mund durch Ertasten mit der Zunge unterscheidet. Hat die Patient:in dafür ein Gefühl entwickelt, kann an einer verbesserten Koordination der Muskulatur gearbeitet werden. Zusätzlich erfolgen auch Übungen zur Kräftigung. Dafür eignen sich z.B. Puste- und Ansaugübungen.

Prävention
Myofunktionelle Störungen entstehen u.a. durch fehlerhafte Gewohnheiten, wie z.B. Daumen- oder Schnuller lutschen. Daher sollten Eltern darauf achten, den Gebrauch von Schnullern gut zu dosieren. „Es wird Eltern geraten, den Schnuller am besten nicht anzugewöhnen, anderenfalls so früh wie möglich abzugewöhnen. Spätestens, wenn das Kind zu sprechen beginnt (zwischen dem 7. und 12. Lebensmonat).“ (Furtenbach, 2013)

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Aussprachestörung

Aussprachestörung - Was ist das?
Bei einer Aussprachestörung wird ein Laut nicht korrekt gebildet, d.h. die Zunge befindet sich nicht in der richtigen Position. Im Deutschen betrifft das vor allem die Laute /s/ (Sigmatismus) und /sch/ (Schetismus), aber auch Laute wie /l/, /t/ oder /d/ können betroffen sein. Die Zunge drückt sich bei diesem Lauten entweder zwischen die Zähne oder gegen die Zähne und sodass die Laute undeutlich klingen. Umgangssprachlich wird die falsche Aussprache des /s/ auch „Lispeln“ genannt.

Ab wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Kinder bilden zu Beginn häufig Laute falsch, was im Rahmen der Sprachentwicklung ganz normal ist. Liegt jedoch zusätzlich noch eine schwache Mundmuskulatur vor oder ist die Koordination der Zunge nicht gut entwickelt (siehe Myofunktionelle Störungen), verfestigen sich die falschen Bewegungsmuster. Unbehandelt bleiben diese Aussprachestörungen oft bis ins Erwachsenenalter bestehen. Manche Kinder entwickeln gerade im Schulalter einen hohen Leidensdruck (z. B. Hänselei durch andere Kinder). Für manche Berufe (z. B. Lehrer oder Moderatoren) ist eine fehlerfreie Artikulation Voraussetzung, daher kann auch eine Behandlung bei Erwachsenen erforderlich sein.

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Was sind mögliche Symptome?
Durch die unsaubere Aussprache wird der Klang der Laute dumpf, brodelnd oder zischend. Bei einer stark ausgeprägten Störung können Kinder während des Sprechens auch unfreiwillig spucken. Insgesamt ist der Betroffene schwerer zu verstehen.

Behandlung von Aussprachestörungen
Liegt die Ursache in der schwachen Mundmuskulatur, sodass die Zunge nicht richtig arbeiten kann, so wird diese zuerst behandelt. Die Artikulation wird dann verbessert, indem der richtige Bewegungsablauf geübt wird und dann schrittweise über Silben und Wörter in die Sprache übertragen wird. Für eine Aussprachetherapie ist eine gute Eigenwahrnehmung und Geduld notwendig, daher ist eine Behandlung in der Regel erst ab 6 Jahren sinnvoll.

Prävention von Aussprachestörungen
Kinder probieren die Beweglichkeit ihrer Zunge schon früh aus und trainieren damit die Muskulatur. Langes Schnuller-tragen kann zu einer schwachen Zunge führen, da die Zunge permanent auf den Mundboden gedrückt wird und dort unbeweglich bleibt. Das kann eine Aussprachestörung begünstigen. Über das Essen lernt das Kind später auch harte und zähe Nahrung im Mund zu sortieren und trainiert so seine Geschicklichkeit. Daher sollten auch Lebensmittel wie Apfel, Möhre und Fleisch altersgerecht hin und wieder am Stück angeboten werden. Obstschale und Brotrinde sollten nach Möglichkeit mitgegessen werden. Im Netz oder in Ratgebern können Eltern zahlreiche Anregungen zum spielerischen Fördern der Zunge finden, die in den Alltag und beim Essen eingebaut werden könne

Dana Depenthal - Praxis für Logopädie - kid

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Stimmstörung bei Kindern

Kindliche Stimmstörung - Was ist das?
Eine kindliche Stimmstörung „liegt vor, wenn die Leistungsfähigkeit der Stimme eingeschränkt und ihr Klang verändert ist.“ (Quelle: netdoktor) Die Stimmfunktionen, Tonhöhe und Lautstärke zu variieren, sind meistens erheblich beeinträchtigt. Zusätzlich ist die stimmliche Belastbarkeit reduziert, was im Alltag zu kommunikativen Einschränkungen führt. Dabei zeigen Kinder in der Regel eine auffällig vertiefte Stimmlage, eine verkürzte Sprechatmung und eine erhöhte Muskelspannung.

Ab wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Jede Heiserkeit, bei der keine Grunderkrankung vorliegt und die länger als 2 Wochen andauert, sollte ärztlich abgeklärt werden. Ein HNO-Arzt kann durch eine Untersuchung von Kehlkopf und Stimmlippen überprüfen, ob organische Ursachen vorliegen und im Anschluss Stimmtherapie verordnen. Normalerweise werden Stimmtherapien ab dem Vorschulalter durchgeführt. Bleibt eine Stimmstörung lange Zeit unbehandelt, geht dies oft mit organischen Veränderungen an den Stimmlippen einher.

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Kindliche Stimmstörung - Symptome:

  • Heiserkeit
  • Räusperzwang
  • belegter Stimmklang
  • behauchter Stimmklang
  • Stimmversagen
  • Fremdkörpergefühl im Hals
  • Halsschmerzen

Behandlung von Stimmstörungen bei Kindern

Es wird als Erstes an der Körperspannung, Atmung, Artikulation und Stimmgebung gearbeitet. Das Kind lernt auf spielerische Art und Weise, welche Regeln es beim Stimmgebrauch zu beachten gilt und wie es bewusst Tonhöhe, Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit einsetzen kann. Hier wird viel mit Vorstellungshilfen gearbeitet, z.B. spricht die Maus ganz leise und der Löwe laut.

Kindliche Stimmstörung - Prophylaxe
Eltern sollten prinzipiell ein gutes Stimmvorbild sein, da sich Kinder häufig an ihnen orientieren. Ein bewusster Umgang mit der Stimme bedeutet z.B., eine angemessene Lautstärke zu wählen und eine gesunde Sprechatmung vorzuleben. Des Weiteren sollten grundlegende Kommunikationsregeln, „wie z.B. ‘einander zuhören’ oder ‘ausreden lassen’“ (Quelle: dbl) fester Bestandteil der familiären Kommunikation sein.

Quellen:
Stimmstörungen bei Kinden (DBL)
Netdoktor

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Selektiver Mutismus

Selektiver Mutismus - Was ist das?
Der selektive Mutismus ist als Angststörung definiert und beschreibt das dauerhafte Unvermögen, in bestimmten Situationen zu sprechen. Das kann z.B. bedeuten, dass ein Kind zu Hause mit den Eltern normal sprechen kann, aber in anderen Situationen (zum Beispiel in der Kita) ist das Sprechen gar nicht möglich. Ob ein Kind in einer Situation spricht oder nicht, hängt von den beteiligten Personen, dem Ort und den Aktivitäten ab. Der selektive Mutismus hat Auswirkungen auf das gesamte Sozialleben der Kinder. Für sie ist es schwieriger oder unmöglich, in der Kita oder in der Schule Freunde zu finden und auch die Leistungen in der Schule können darunter leiden. Der selektive Mutismus beginnt häufig sehr früh, im Alter von 2 bis 4 Jahren. Ungefähr 0,7% der Kinder sind davon betroffen.

Was ist es nicht?
Der selektive Mutismus ist nicht zu verwechseln mit genereller Schüchternheit. Es bedeutet auch nicht, dass das Kind nicht sprechen will, sondern dass es in den Situationen nicht sprechen kann. Die Störung wächst sich nicht von alleine aus. Außerdem sollte man selektiven Mutismus nicht mit Autismus, einer Sozialphobie oder einer kognitiven Einschränkung verwechseln. Trotzdem ist es möglich, dass neben dem selektiven Mutismus noch andere Probleme auftreten, am häufigsten sind dabei eine Sozialphobie oder eine Sprachentwicklungsstörung.

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Wie entsteht selektiver Mutismus?
Es handelt sich um ein Zusammenspiel zwischen Anlage und Umwelt. Anlage bedeutet, dass eine genetische Veranlagung für selektiven Mutismus besteht. Zur Umwelt gehören die Familie und das Umfeld des Kindes. Generell kann man sagen, dass das Nichtsprechen häufig eine „Lösung“ für ein anderes bestehendes Problem ist. Es hat sich herausgestellt, dass Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, ein höheres Risiko für selektiven Mutismus haben. Gründe dafür könnten die Unsicherheit beim Erlernen einer zweiten Sprache oder soziale Ängste sein.

Die Rolle der Eltern
Häufig möchten Bezugspersonen dem Kind helfen, indem sie ihm z.B. in unangenehmen Situationen das Sprechen abnehmen oder sie versuchen, die Gedanken des Kindes zu lesen und sagen anderen, dass sie das Kind lieber nicht ansprechen sollen. Diese „Hilfen“ erhalten die Probleme allerdings eher, als dass sie helfen. Stattdessen sollten Sie eher versuchen, dem Kind Schritt für Schritt mehr Gelegenheiten zum Sprechen zu stellen. Das ist auch Bestandteil von verschiedenen Therapieansätzen.

Anzeichen und Diagnostik
Selektiver Mutismus wird seit 2019 als eigenständige Angststörung geführt.

Die Symptome für Mutismus sind nach ICD-10 codiert (F94.0, Link).

Anzeichen für einen selektiven Mutismus können verschieden aussehen: Das Kind spricht nur noch zu Hause, das Kind lässt andere für sich sprechen und es treten auch nonverbale Anzeichen (z.B. erstarrte Mimik oder Körpersprache) auf. Wenn diese Symptome länger als vier Wochen anhalten, sollten Sie zum Kinderarzt gehen oder sich von einem Logopäden beraten lassen. Eine Diagnostik beim Verdacht auf selektiven Mutismus findet teilweise ohne das Kind (Fragen an die Eltern zur Sprachentwicklung oder zur familiären Situation) und mit dem Kind statt. Die Interaktion zwischen den Eltern und dem Kind wird angeschaut und der Umgang des Kindes mit einer fremden Person.

Behandlung von Mutismus

Nach einer eingehenden und umfassenden Diagnostik wird behutsam Kontakt mit dem/der* Betroffenen aufgenommen. In vielen Fällen hat sich die Kontaktaufnahme über Humor und Leichtigkeit bewährt.

Insbesondere zu Beginn der Therapie sollte nicht zu viel gefordert werden, damit sich die Patientin/ der Patient nicht unter Druck gesetzt fühlt. Es gilt vorerst die nonverbalen Kommunikationsmöglichkeiten zu fördern, um dann immer komplexer werdende Satzstrukturen zu erarbeiten. Daneben spielt die Stärkung der eigenen Identität, aber auch die Arbeit mit allen beteiligten Systemen (Familie, Schule, Verein …) eine wichtige Rolle.

Wenn früh mit einer Therapie begonnen wird, gibt es eine gute Chance, den selektiven Mutismus zu überwinden. Es gibt verschiedene Therapieformen und -ansätze, zum Beispiel Spieltherapie, Familientherapie oder Verhaltenstherapie. Es geht unter anderem darum, Gelegenheiten zu schaffen, in denen das Kind das mutige Sprechen üben kann. Es wird Schritt für Schritt der Schwierigkeitsgrad erhöht und nonverbales Verhalten wird nach und nach abgebaut. Die Eltern werden oft aktiv in die Therapie eingebunden.

Dana Depenthal - Praxis für Logopädie - kid
Dana Depenthal - Praxis für Logopädie - kid

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Dysgrammatismus

Grammatik – was ist das eigentlich?
Die Grammatik einer Sprache nennt sich auch Sprachlehre und befasst sich mit dem System und den Regeln einer Sprache: mit den Lauten, den Wortformen und dem Satzbau. Unterschiedliche Sprachen haben unterschiedliche Regeln.

Wussten Sie schon, dass ... die deutsche Sprache drei verschiedene Artikel kennt? Der, die und das, während …
… das Türkische wie auch die slawischen Sprachen (z.B. Russisch, Tschechisch) gar keine Artikel kennen?
… die englische Sprache nur einen einzigen bestimmten Artikel kennt, nämlich the, ebenso wie auch das Arabische?
… es im Deutschen vier Fälle gibt: den Nominativ, den Genitiv, den Dativ und den Akkusativ, während das Russische noch zwei weitere Fälle kennt, den Instrumental und den Präpositiv?

Der Fachbegriff für die Lehre von den Wortformen nennt sich Morphologie, der Fachbegriff für die Lehre des Satzbaus nennt sich Syntax. Wörter verändern ihre Form je nach gemeinter Personenanzahl, Zeitform und anderen Faktoren, die die Wortform beeinflussen. Sätze der deutschen Sprache unterliegen bestimmten Regeln, den Regeln des Satzbaus (also der Syntax) der deutschen Sprache. Wenn wir die Regeln nicht richtig beherrschen, bilden wir zwar grammatikalisch inkorrekte Sätze, werden aber hoffentlich trotzdem von unserem Umfeld verstanden. Ein grammatikalisch inkorrekter Satz kann aber auch zu Missverständnissen führen.

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Dysgrammatismus bei Kindern betrifft auch Muttersprachler
Dysgrammatismus kann sowohl bei Kindern mit Deutsch als Muttersprache als auch bei Kindern mit einer anderen Muttersprache auftreten. Nicht-Muttersprachler haben oft Probleme damit, die vielen Regeln der deutschen Grammatik zu erlernen. Je älter sie sind, wenn sie damit beginnen, desto schwerer fällt es ihnen in der Regel. Ebenso beeinflusst natürlich auch ein angeborenes Sprachtalent unsere Fähigkeit, die eigene und andere Sprachen möglichst fehlerfrei zu beherrschen (biologische/genetische Anlage / Vererbung). Da der Mensch durch Nachahmung lernt, spielen beim Spracherwerb natürlich der Input und das Sprachvorbild der Bezugspersonen (Eltern, Erzieher, Lehrer, Freunde) eine wichtige Rolle. Neben Menschen, die keine Deutsch-Muttersprachler sind, gibt es ebenso Deutsch-Muttersprachler, denen die richtige Anwendung der deutschen Grammatik schwerfällt.
Die Dysgrammatismus Ursachen hierfür sind vielfältig:

  • ein frühkindlicher Hirnschaden
  • ein gestörtes Arbeitsgedächtnis (Kurzzeitgedächtnis)
  • geistige Beeinträchtigungen
  • ein Hörschaden
  • eine Konzentrationsschwäche
  • fehlerhafter Input von außen
  • mangelnde Sprachförderung
  • mangelndes sprachliches Talent

Gerade bei Nicht-Muttersprachlern ist oft schwer zu unterscheiden, ob wirklich ein Dysgrammatismus vorliegt oder lediglich (noch) nicht ausreichend Kontakt mit der deutschen Sprache stattgefunden hat. Unabhängig von der Ursache ist Sprachförderung wichtig und sinnvoll für die kindliche Entwicklung.

Mein Kind hat einen Dysgrammatismus - Wie kann ich helfen?
Intuitiv passen wir uns als Erwachsene meist von allein dem sprachlichen Niveau und der Sprechweise unseres Kindes an: wir verhalten uns intuitiv sprachfördernd. Wenn Sie als Eltern aber verunsichert sind oder Ihrem Kind noch bewusster helfen möchten, können Sie folgende Anregungen als Leitfaden nutzen:
fachliche Hilfe suchen: eine Kinderärzt:in kann Ihnen eine Verordnung für Logopädie ausstellen. Die Logopäd:in geht gemeinsam mit Ihnen auf Ursachenforschung für die sprachlichen Schwierigkeiten Ihres Kindes. Vereinbaren Sie hier einen Termin.
Achten Sie darauf, was ihr Kind sagt und nicht wie es etwas sagt. Ermahnen Sie Ihr Kind nicht, „langsamer“ oder „jetzt noch mal richtig“ zu sprechen. Damit hemmen Sie seine Sprechfreude.
Halten Sie Blickkontakt zu Ihrem Kind und widmen Sie Ihre Aufmerksamkeit ganz Ihrem Kind. Zeigen Sie Interesse an Ihrem Kind.

Orientieren Sie sich an der Aufmerksamkeit und den Interessen Ihres Kindes. Wofür sich Ihr Kind gerade interessiert, erkennen Sie daran, wo es seinen Blick hinwendet.
Nehmen Sie sich bewusst medienfreie (= handyfreie) Zeit für Ihr Kind.
Wiederholen Sie fehlerhafte Äußerungen Ihres Kindes in korrekter, erweiterter Form. Sagt Ihr Kind beispielsweise: „Mama, is (= ich) will die Ball!“ könnten Sie antworten: “Ja, du willst den roten Ball haben. Der liegt da hinten auf der Wiese. Komm!“ Korrigieren Sie indirekt, nicht direkt.
Kinder lernen neue Worte im Satz- und Sinnzusammenhang. Anstatt Gegenstände nur zu benennen, indem Sie z.B. auf einen Ball deuten und „Ball“ sagen, könnten Sie sagen: „Dort liegt ein roter Ball. Wollen wir damit spielen? Schau mal, der Ball kann rollen, so!“ Ihr Kind kann durch Ihre Äußerung seinen Wortschatz erweitern, es lernt etwas über die richtige Anwendung des Wortes in einem Satz und es lernt etwas über die Funktion des Balles: Er hat eine Farbe, er kann liegen, aber auch rollen.
Sprechen Sie bewusst, langsam und deutlich.

Schauen Sie gemeinsam Bilderbücher an und lesen Sie Bücher vor, die Ihr Kind interessant findet. Ist die Geschichte noch deutlich zu schwer, so wird Ihr Kind das Interesse verlieren. Sie können die Geschichte dann eigenständig etwas abwandeln und vereinfachen.
Ermuntern Sie Ihr Kind zum eigenständigen Erzählen, ohne dass es das Gefühl hat, ausgefragt zu werden. Seien Sie ein aufmerksamer Zuhörer. Wenn Ihr Kind etwas erzählt, können Sie Ihre Aufmerksamkeit dadurch zeigen, dass Sie Blickkontakt halten, zwischendurch nicken und das Gesagte manchmal wiederholen. Ihr Kind merkt dann, dass Sie es verstehen.
Fehlende Zeit und Aufmerksamkeit für Ihr Kind können nicht durch Medienkonsum oder viel Spielzeug ersetzt werden. Am wertvollsten sind ein geregelter Tagesablauf, aufmerksame, liebevolle Bezugspersonen und gemeinsame Zeit mit Ihrem Kind.

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Stottern/ Poltern

Stottern und Poltern sind Sprachstörungen, die zwar unterschiedlich sind, aber beide eine signifikante Auswirkung auf die Kommunikationsfähigkeit haben können. Sie zählen zu den sogenannten „Redeflussstörungen“, da sie den Sprachfluss des Betroffenen unterbrechen oder verändern.

Stottern verstehen: Symptome und Ursachen:
Stottern ist eine komplexe Sprachstörung, die durch verschiedene Symptome gekennzeichnet ist. Der Betroffene weiß genau, was er sagen will, aber es treten Unterbrechungen des Sprachflusses, wie Wiederholungen von Lauten und Silben, Dehnungen von Lauten und Blockierungen beim Sprechen auf. Daneben gibt es auch Symptome über die Sprache hinaus. Dazu gehören physische Begleiterscheinungen wie Blinzeln, Zucken der Lippen oder des Unterkiefers und sichtbare Anstrengung beim Sprechen. Emotionale Reaktionen wie Angst vor dem Sprechen und Vermeidungsverhalten sind ebenfalls häufig.

Die genetische Komponente des Stotterns ist signifikant. Forschungen zeigen, dass Stottern in einigen Familien gehäuft vorkommt. Obwohl der genaue Mechanismus noch nicht vollständig verstanden ist, legen Studien nahe, dass die motorische Verarbeitung im Frontallappen des Gehirns in Verbindung mit Stottern stehen könnten. Diese genetischen Faktoren interagieren oft mit Umweltfaktoren, was die Vielfalt der Stottererfahrungen erklärt.

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Poltern-Sprachstörung - Identifikation und Management:
Poltern äußert sich in einer Reihe von Symptomen, die oft mit einer schnellen oder unregelmäßigen Sprechweise verbunden sind. Personen, die poltern, neigen dazu, Wörter oder Teile von Wörtern zu verschlucken, haben Schwierigkeiten mit der Sprachplanung und -organisation, und machen häufige Sprechpausen, auch an Stellen, wo sie als unpassend empfunden werden. Im Gegensatz zum Stottern ist Poltern weniger bekannt und wird oft mit anderen Sprachstörungen verwechselt.

Die genetische Komponente des Polterns ist weniger gut erforscht als die des Stotterns, aber es gibt Hinweise darauf, dass auch hier genetische Faktoren eine Rolle spielen könnten. Wie beim Stottern scheint es eine familiäre Häufung des Polterns zu geben, was auf eine mögliche genetische Prädisposition hindeutet. Die Forschung in diesem Bereich ist jedoch noch im Gange und weitere Studien sind erforderlich, um ein vollständigeres Bild zu erhalten, welche Faktoren das Poltern beeinflussen.

Wirksame Sprachtherapietechniken für Stottern und Poltern:
Unsere Therapeuten bieten eine Vielzahl von Therapieansätzen, um Menschen mit Stottern oder Poltern zu helfen. Dazu gehören traditionelle Sprachtherapien, spezielle Übungen zur Verbesserung der Artikulation und des Sprechtempos sowie neuere Methoden wie die Verwendung von Technologie und Feedback-Systemen.
Die wichtigsten Merkmale nochmal in Kürze:

  • Stottern
  • Strukturierung der Äußerungen nicht betroffen
  • Hohes Störungsbewusstsein
  • Normales bzw. durch die Symptomatik verlangsamtes Sprechtempo
  • ausgeprägte Sekundärsymptomatik
  • Dehnungen, Wiederholungen und Blockierungen treten auf
  • Strukturierung der Äußerungen betroffen
  • Kein Störungsbewusstsein
  • Erhöhtes Sprechtempo
  • Keine Sekundärsymptomatik
  • Laut-, Silben- und Wortauslassungen kommen seltener vor
Dana Depenthal - Praxis für Logopädie - kid

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Hörstörungen

Welche Hörstörungen gibt es?
Eine Hörstörung bezeichnet eine Einschränkung im Hörvermögen. Diese kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein – sowohl die Lautstärke als auch die Tonhöhe kann unterschiedlich betroffen sein. Die Ursache kann sowohl im äußeren Ohr, im Mittelohr, im Innenohr als auch im Nervensystem liegen. Kinder hören z.B. häufig nach einer Erkältung eingeschränkt, da sich Flüssigkeit im Mittelohr ablagern kann (sog. Paukenerguss). Dies ist meist vorübergehend, kann aber auch chronisch auftreten. Therapiert wird eine Hörstörung, abhängig von der Ursache, operativ oder mit einem Hörgerät. Bei Menschen mit einer mittel- bis schwergradigen Innenohrschwerhörigkeit kommt auch ein Cochlea Implantat infrage. Dies ist eine Innenohrprothese, welche in der Hörschnecke liegt. Voraussetzung ist hier ein intakter Hörnerv. Zuständig für die Behandlung von Hörstörungen ist ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder ein Pädaudiologe (Facharzt für Hörstörungen bei Kindern).

Ab wann ist eine logopädische Behandlung sinnvoll?

Lautsprache geht immer mit dem Hören einher. Um die Lautsprache zu erlernen, müssen Kinder sich selbst hören können, sowie ihre Umgebung. Um Sprache zu verstehen, die Sprache zu erwerben und den Wortschatz zu erweitern, benötigen wir eine genaue auditive Wahrnehmung. Da Hörstörungen bei Kindern häufig mit Sprachstörungen und Sprachentwicklungsstörungen einhergehen, ist eine frühe logopädische Therapie sinnvoll. Auch für Erwachsene kann es sinnvoll sein, eine logopädische Therapie zu beginnen, wenn z.B. durch die Hörstörung Ausspracheprobleme noch im Erwachsenenalter bestehen oder sie sich erstmal an das Verstehen von Sprache mit einem Hörgerät gewöhnen müssen.

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Was sind mögliche Symptome?
Erwachsene:
Überhören von Geräuschen (Telefonklingeln, Vogelgezwitscher, etc.)
Keine Geräuschlokalisation möglich
Verstärktes Gefühl, dass der/die Gesprächspartner*in nuschelt
Schlechtes Sprachverstehen bei Hintergrundgeräuschen
Familienmitglieder oder Nachbar*innen beschweren sich über zu lautes Fernsehen,
Radio, etc.

Kinder:
Keine/verspätete 2. Lallphase
Kein Erschrecken bei lauten und/oder plötzlichen Geräuschen
Verspäteter Sprachbeginn und eingeschränkte Sprachentwicklung
Frustration, das Kind spricht ungern
Ist nach der Kita/Schule erschöpft, da es anstrengend ist, Sprache in lauter Umgebung zu verstehen
Logopädische Behandlung bei Hörstörungen
Ziel der logopädischen Therapie bei Hörstörung ist die Verbesserung des Sprachverstehens sowie der Kommunikationsfähigkeit. Die erwachsenen Patient*innen sollen Hilfestellungen bekommen, ihren akustischen und sprachlichen Alltag möglichst problemlos bewältigen zu können. In der Therapie von betroffenen Kindern wird daran gearbeitet, dass die Lautsprache so gut wie möglich erworben wird. Bestandteile der logopädischen Therapie bei Hörstörungen sind Hörübungen, Lippenlesen, Training der Schreibfähigkeit, Leseübungen sowie Übungen für den Stimmklang und die Sprachmelodie.

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